Bagan

Bagan - auch so eine Traumdestination auf unserer Reiseliste.

 

Bagan bildete im Mittelalter als Königsstadt das Herrschaftszentrum des ersten vereinten Reiches im heutigen Myanmar. Mit einer Fläche von 40 Quadratkilometern war Bagan eine der grössten Städte des Mittelalters. Da die damaligen Herrscher ihre Macht eng an den buddhistischen Glauben knüpften, entstanden zu jener Zeit (11. -13. Jh.) unzählige Pagoden. Ihre Zahl wird auf 6000 geschätzt. Die heute noch rund 2000 auf diesem Areal vorhandenen Pagoden bilden eine der grössten archäologischen Stätte Südostasiens. Leider wurden 1975 bei einem grossen Erdbeben - mit Epizentrum in Bagan - viele Bauten erheblich beschädigt. Die Pagoden wurden teilweise wieder hergestellt, allerdings nicht sehr sorgfältig. So wurden zum Beispiel neue Ziegel eingesetzt oder auch mal zu Beton gegriffen. Dieses Vorgehen wird von der UNESCO stark kritisiert und dies ist mit ein Grund, dass die Tempel von Bagan (noch) nicht in der UNESCO-Weltkulturerbeliste erfasst sind. Seit 2012 ist die UNESCO jedoch in Bagan und hilft eine Nominierung vorzubereiten. Wer weiss, vielleicht liegt der Charme von Bagan aber auch darin, dass nicht Millionen von Touristen diesen Ort besuchen.

 

Gleich am Flughafen lösen wir den 'Bagan Visitor Pass' und fahren dann mit dem Taxi zu unserem Hotel in Neu-Bagan. Die nächsten Tage sind wir dann nur noch auf zwei Rädern unterwegs. Bereits am ersten Abend rollen wir mit unseren zwei eBikes durch die Ebene von Bagan und besteigen die Shwesandaw-Pagode für einen ersten Sonnenuntergang über den Pagoden. Schlicht überwältigend.

 

Die ebikes sind auch für die kommenden drei Tage das ideale Fortbewegungsmittel. Mit knapp 50kmh fahren wir kreuz und quer, auf geteerten Strassen oder Feldwegen, durch das Gelände. Pagoden gibt es in vielen unterschiedlichen Formen und Grössen. Es fällt uns schwer eine Rangliste zu erstellen - das Gesamtpaket stimmt extrem. Der Ananda-Tempel wird allerdings als der schönste Tempel Bagans gehandelt. Uns gefällt er auch sehr gut, vor allem sein Innenleben. Vier 9.5 Meter hohe, mit Blattgold verzierte Buddhas schauen in die vier verschiedenen Himmelsrichtungen. Unzählige weitere kleine Buddhas sind in einer Galerie rund um die vier Riesenbuddhas angeordnet. Alles sehr harmonisch.

 

Bei allen grösseren Pagoden wird man von unzähligen Souvenirverkäufern belagert und Kinder verkaufen Postkarten im Zehnerpack für einen Dollar - 'nicht teuer, ganz billig' 'vielleicht später?' werden wir von den Kindern in einwandfreiem Hochdeutsch gefragt. Wir sind erleichtert, als uns ein Mädchen sagt, dass heute der letzte Ferientag sei und morgen die Schule wieder beginnen würde. Sie selbst ist 16 Jahre alt und spricht sehr gut englisch. Nessina und Maiara staunen nicht schlecht als sie sagt, dass in Myanmar viele Mädchen mit 16 heiraten würden. Auch sonst treffen wir viele nette Menschen, die einfach noch ein bisschen schwatzen und so ihr Englisch aufbessern wollen.

 

Mittags machen wir jeweils eine Pause und kühlen uns im Hotelzimmer ab oder springen rasch in den Swimmingpool. Es ist Hochsommer und sehr heiss. Abends starten wir dann wieder unsere Roller und suchen einen schönen Spot für den Sonnenuntergang. Der Sonnenunter- sowie der Sonnenaufgang sind zu dieser Jahreszeit wegen den vielen Wolken nicht bombastisch, aber das ist egal. Die Stimmung auf den Pagoden ist einzigartig und wir geniessen das in vollen Zügen. Am letzten Morgen machen wir uns um 04.30h auf zur Shwesandaw-Pagode und besteigen diese in der Dunkelheit mit einer Taschenlampe. Wir sind die ersten und alleine auf der Pagode, wenn auch nur für fünf Minuten. Die Geräuschkulisse, die uns begleitet ist einmalig, tausende Grillen zirpen in der Steppenlandschaft unter uns und hier und  dort kräht ein Hahn. Nach und nach füllt sich die oberste Etage der Pagode. Wolken verhindern zwar einen einen Traum-Sunrise, aber schon diese Budget-Version ist sehr schön.

 

Zwei Stunden später befinden wir uns bereits am Flughafen, bereit für unseren Weiterflug. Bagan hat uns extrem gut gefallen und das eine oder andere Souvenir hat den Weg in unser Gepäck geschafft.

 

little qizz #22!