.... noch am packen aber bald gehts los
Klondike Highway
In Dawson City nehmen wir unseren Truckcamper in Empfang. Unsere anfänglichen Bedenken, dass der Camper zu klein für uns vier sein könnte, waren völlig unbegründet und es ist 'love at first sight' mit unserer Behausung für die kommenden drei Wochen. Die Klondike Highway verbindet den Küstenort Skagway (Alaska) mit unserem ersten Etappenziel weiter nördlich: Dawson City. Während dem grossen Goldrausch Ende des 18. Jahrhunderts begaben sich tausende Abenteurer auf diese Reise - auf der Suche nach dem grossen Fund in Dawson City. Dawson City ist eine kleine überschaubare Stadt am Yukon River. Kaum zu glauben, dass es sich hierbei um die zweitgrösste Stadt Yukons handelt. In Dawson City leben weniger als 2000 Einwohner; vielleicht macht aber genau das den Charme dieses Städtchens aus. Die guten alten Zeiten werden in Dawson zelebriert und lassen uns in die Zeit des Goldrausches eintauchen. Damals lebten hier bis zu 40'000 Menschen und es gab anstelle der acht Avenues mehr als zwanzig. Wir erledigen unsere Einkäufe und machen uns auf den Weg an den Arktischen Ozean.
Dempster Highway
Die einzige Allwetterstrasse, welche in Kanada auch nördlich den Polarkreises verläuft, beginnt ca. 40 km ausserhalb von Dawson City. Die gravelroad sollte nur bei guter Witterung befahren werden, und so waren wir zu Beginn unserer Reise nicht sicher, ob wir unser grosses Ziel überhaupt verwirklichen können. Aber wir haben Glück, die Wetterprognosen sind gut genug, um die 736 Kilometer lange Schotterpiste bis Inuvik in Angriff zu nehmen. Seit 2017 besteht die Möglichkeit von Inuvik bis an den Arktischen Ozean - nach Tuktoyaktuk - zu fahren. Dies sind zusätzliche 194 km. Bis anhin konnte Tuktoyaktutk im Sommer nur mit dem Flugzeug und im Winter auf einer der legendären Iceroads erreicht werden. Bis nach Inuvik benötigt man gut zwei Tage. Atemberaubende Natur und unendliche Weite sind die ständigen Begleiter. Das Wetter wechselt immer wieder, was die Szenerie noch viel schöner erscheinen lässt. Der Arctic Circle packt einem unweigerlich - wow! Hier stehen wir und dürfen all das geniessen! Herrlich! Kurz nach dem Arctic Circle überquert man die Grenze zum Northwest Territory. Ein paark kleinere Siedlungen liegen auf der Route und an zwei Stellen muss die Fähre genommen werden, denn es gilt den Peel River und den MakWir erreichen Inuvik am zweiten Abend gegen 22 Uhr - dank der Mitternachtssonne verbringen wir noch einen gemütlichen Abend bis um ein Uhr morgens. Tuktoyaktuk - das Wort alleine hört sich doch schon toll an - besuchen wir am kommenden Tag. Die Fahrt führt durch Tundra - auch hier: unendliche Weite- Kurz vor Tuktoyaktuk sieht man aus der Ferne einige Pingos. Dies sind aus Permafrost enstandene Erdhügel, wobei der Kern aus Eis besteht. Tuktoyaktuk ist die zweitnördlichste Gemeinde auf dem kanadischen Festland und fasst knapp 1000 Einwohner. Christian und die Mädels freuen sich schon lange auf ein Bad im Arctic Ocean - der Beaufort Sea. Ganz am Ende einer Landzunge gibt es einen kleinen Stellplatz für Camper und das berühmte Arctic Ocean Schild. Hier ist das Meer jedoch wild und stürmisch, daher baden die drei in einer kleineren Seitenbucht. Gleich daneben befindet sich der wohl berühmteste Takeaway Tuktoyaktuks - Grandma's Kitchen. Hier gibt es auch Muktuk (Maktaaq) serviert - die Haut eines Belugawales mit der darunter liegenden Fettschicht. Fischig!
Wir übernachten an diesem Tag aber bereits wieder in Inuvik. Am nächsten Sonntag fahren wir wieder in zwei Etappen zurück nach Dawson City. Zuvor besuchen wir aber noch die berühmte Iglukirche von Inuvik. Zufällig findet gerade ein Gottesdienst statt. Wir sind beeindruckt von der Herzlichkeit und Dynamik der Leute und des Gottesdienstes.