Mo'orea

Nach einem sechsstündigen Flug und vier Stunden Zeitverschiebung landen wir kurz nach Mitternacht in Papeete, der Hauptstadt von Französisch Polynesien. 'Maintenant, on parle français!' - dabei haben wir uns so gut ins Spanische eingelebt! Der Switch ins Französische fällt uns nicht leicht - in den Läden sprechen wir oft erst in spanisch und merken dann an der Reaktion des Gegenübers, dass es nicht so ganz passt. In Neuseeland werden wir dann sicher zuerst alle auf Französisch zutexten. 

 

Die erste Nacht übernachten wir im Airport Motel, denn am folgenden Tag fliegen wir nach Moorea - ein viertelstündiger Flug. Leider erwartet uns die Südsee nicht mit Sonnenschein. 


Die ersten zwei, drei Tage unseres wöchigen Aufenthalts auf Moorea sind sehr wechselhaft. Immer wieder mal sonnig, aber auch regelmässig Regengüsse. Zum Glück haben wir ein eigenes Haus mit Pool und traumhafter Aussicht auf die Lagune; so lassen sich die Regenphasen gut überbrücken. Etwas weniger baden und schnorcheln, dafür etwas mehr Schule, Büro und Sightseeing an Land; Lookout Belvédère, Delfin- und Turtlestation und das Tiki-Village. 


Geburtstag auf Moorea, das hat schon was. Am Abend besuchen wir eine polynesische Show mit Tänzerinnen und Feuertänzern. Touristisch, aber 'a must'. Nessina und Maiara sind fasziniert von den Tanzeinlagen mit entsprechendem Hüftschwung - dürfen selber etwas mitmachen und machen das super. Das auf dem Bild links sind übrigens nicht Nessina und Maiara, es ist Sabine, vor ein paar Jahren.  "Als ich die Insel Moorea 1979 mit meiner Familie besuchte, hinterliessen die Tänzerinnen auch bei mir einen bleibenden Eindruck. Ich schaue in die Gesichter meiner Kinder und sehe mich wieder als 9-jähriges Mädchen".

 

Unser erster richtiger Sonnentag: Südsee aus dem Bilderbuch. Perfekt für eine Schnorchel- und Whalewatching-Tour in der Lagune und am äusseren Riff. Beim ersten Stopp in der Lagune begegnen wir Sting Rays (Rochen). Wir dürfen sie sogar berühren - der Rücken eher rauh, die äusseren 'Flabberflossen' ganz soft. Einzig Stachel und Mund sollte man nicht berühren. Wir ziehen weiter. Vorbei an einem Schwarm Delfinen verlassen wir die Lagune und fahren ins offene Meer. Hier sind die Wellen mächtig und der Wind nicht ohne. ....da!!! - da ist ein Humpbackwal, der gerade auftaucht und dann mit Sicht auf die Schwanzflosse wieder abtaucht. Moorea ist ein Aufzuchtgebiet der Humpbackwale. Wenn die Jungtiere kräftig genug sind, geht es wieder Richtung Antarktis. Der Führer spricht so schnell französisch, dass wir die Ausführungen fast lieber in spanisch verklickert bekommen würden. Plötzlich geht alles sehr schnell: Maske und Schnorchel aufsetzen, Flossen an die Füsse und hopp über Board. Was wir nun zu sehen bekommen ist magisch: tiefblaues, glasklares Wasser und unter uns ein Wal, der sich gerade ganz langsam um die eigene Achse dreht. Leider ist es nur ein kurzer Moment, denn plötzlich ist der Wal wieder weg. Wir fahren mit dem Boot weiter und nach einer Viertelstunde sehen wir eine Mutter mit ihrem Jungtier. Christian, der Guide und noch ein weiterer Teilnehmer springen nochmals ins Wasser. "Zuerst sahen wir nur die Flossen - weisse Linien im tiefen Blau - dann ist das Kalb langsam aufgetaucht, gefolgt von seiner Mutter. Es dreht sich langsam um seine Längsachse und dann ziehen beide weiter. Wow, ein Bild das bleibt". Das Meer ist sehr rauh und die Kinder können das Ganze deshalb nur vom Boot aus miterleben; sie sind aber nicht minder beeindruckt. Das Bild mit dem Wal ist aus dem Internet, aber in etwa so ist es gewesen - très cool, n'est-ce pas?

 

Auch am kommenden Tag scheint wieder die Sonne. Wir umfahren die Insel bei Sonnenschein und geniessen den Lookout auf die beiden Buchten - Baie d'Opunohu und Baie de Cook. Den Nachmittag verbringen wir im Lagoonarium von Moorea, einem Motu (Insel auf dem Atollring) welches einen 'Korallenschnorchelweg' eingerichtet hat. Wir sehen Riffhaie, Rochen und viele andere Fische.

 

Aline, unsere liebenswürdige Vermieterin sagt uns zum Abschied: zweimal darf es nicht sein, es muss immer noch ein drittes Mal geben (äusserst freie Übersetzung eines französischen Sprichwortes).

Paris - Tahiti: 24-stündiger Flug und damit weniger lang als wir dachten. On verra!